Chemische Analytik von Wasser-, Sediment- und Fischproben
Marco Scheurer
DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW) Karlsruhe
Abteilung Analytik
Karlsruher Straße 84
76139 Karlsruhe
Germany
+49 (0)721 9678-255
Dr. Doreen Richter
DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW) Karlsruhe
Karlsruher Straße 84
76139 Karlsruhe
Germany
+49 (0)721 9678-138
Das Technologiezentrum Wasser (TZW) in Karlsruhe widmet sich als Einrichtung des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) den technisch-wissenschaftlichen Fragestellungen rund um das Wasser. Im Rahmen des SchussenAktivplus-Projektes ist das TZW für die chemische Analytik verantwortlich.
Am TZW wird mittels modernster Analyseverfahren (Gaschromatographie/Massenspektromterie oder Flüssigchromatographie/Tandemmassenspektrometrie) die chemische Beschaffenheit von Abwasser- und Oberflächenwasserproben, von Sedimenten und Biota untersucht. Diese chemisch-analytischen Untersuchungen ermöglichen es die direkten Auswirkungen der weitergehenden Abwasserbehandlung zu erfassen. Die Auswirkungen der Maßnahmen lassen sich am schnellsten durch die Analyse von Wasserproben feststellen. Eine verbesserte Abwasserbehandlung sollte sich unmittelbar in einem nachweisbaren Rückgang der Konzentration an Mikroverunreinigungen in den Kläranlagenabläufen und im Vorfluter zeigen.
Jedoch sind ergänzende Untersuchungen nötig, um Aussagen über hydrophobe Stoffe wie polychlorierte Biphenyle (PCB) oder polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) ableiten zu können. Diese Stoffe liegen aufgrund ihrer hydrophoben Eigenschaften praktisch nicht in gelöster Form in der Wasserphase, sondern nahezu ausschließlich an Feststoffe sorbiert vor. Aus diesem Grund kann nur die Analyse von Feststoffproben, beispielsweise Sedimenten, konkrete Aussagen über die Belastungssituation liefern.
Das Untersuchungsprogramm orientiert sich an bisherigen Erkenntnissen aus vorangegangenen Projekten über die Belastung der Schussen mit Mikroverunreinigungen. Es werden u.a. Pflanzenschutzmittel (PSM) und PSM-Metabolite, Arzneimittelrückstände, hormonell wirksame Stoffe, Flammschutzmittel, synthetische Komplexbildner und künstliche Süßstoffe, aber auch Schwermetalle in regelmäßigen Abständen analysiert. Insgesamt umfasst das Untersuchungsprogramm mehr als ca. 165 Einzelstoffe.