Abwassertechnische Umsetzung von Maßnahmen zur weitergehenden Entnahme von Mikroverunreinigungen und Keimen
Dr.Ing. Klaus Jedele
Dr.Ing. Jedele und Partner GmbH
Industriestraße 2
70565 Stuttgart
Dipl.Ing. Michael Müller
Dr.Ing. Jedele und Partner GmbH
Industriestr. 2
70565 Stuttgart
0711 / 990 39-11
Durch die Kombination verschiedener Technologien soll der Rückhalt und die Entnahme von Mikroschadstoffen und Keimen in Kläranlagen und Regenwasserbehandlungsanlagen verbessert werden. Jedele und Partner übernimmt die technische Betreuung und Optimierung verschiedener Anlagen im Landkreis Ravensburg (AZV Mariatal), in der Gemeinde Merklingen sowie den Städten Tettnang und in Eriskirch (AV Unteres Schussental).
Für das Einzugsgebiet der Schussen soll anhand der ermittelten Ergebnisse und Erkenntnisse bilanziert werden, welche Entnahmewirkungen erreichbar wären, wenn die untersuchten Systeme zum Einsatz kämen und welche Investitions- und Betriebskosten dadurch entstehen.
Teilprojekt 1 - Nachgeschaltete Abwasserbehandlung oxidativ und adsorptiv
Die Kläranlage Langwiese des AZV Mariatal verfügt ab Anfang 2013 über eine Anlage, in der pulverisierte Aktivkohle nach der biologischen Stufe und vor dem nachgeschalteten Flockungsfilter zugegeben werden kann. Die Wirkung dieser Anlage soll gezielt untersucht und optimiert werden, um eine möglichst hohe Entnahmewirkung sicherzustellen.
Teilprojekt 2 - Nachgeschaltete Abwasserbehandlung oxidativ und adsorptiv
In der Kläranlage Eriskirch des AZV Unteres Schussental wird ein Abwasserteilstrom vor der Schnellsandfiltration mit Ozon versetzt und dessen oxidative Wirkung in Verbindung mit der Filtration beurteilt. Das filtrierte Abwasser wird danach über einen mit granulierter Aktivkohle gefüllten Adsorber (Festbettfilter) geleitet. Damit könnte hinsichtlich der Mikroverunreinigungen und Keime durch die Kombination von Oxidation und Adsorption die höchste Entnahmewirkung erzielt werden.
Teilprojekt 3- Ozonzugabe vor einem Langsamsandfilter
In der Kläranlage Merklingen wird die oxidative Wirkung von Ozon in Kombination mit einem vorhandenen Langsamsandfilter exemplarisch für kleine Kläranlagen untersucht.
Teilprojekt 4 - Regenwasserbehandlung mit erweitertem Feststoffrückhalt
Die Wirkung von Regenüberlaufbecken beruht auf der Abscheidung und dem Rückhalt von Feststoffen. Um die Leistungsfähigkeit derartiger Becken zu erhöhen, kann die Absetzfläche durch den Einbau von Lamellen vergrößert werden. Am RÜB Mariatal der Stadt Ravensburg wird exemplarisch ermittelt, ob der Feststoffrückhalt durch den Einsatz eines Lamellenklärers verbessert werden kann.
Teilprojekt 5 - Regenwasserbehandlung mit Nachreinigung im Retentionsbodenfilter
Die Entnahmeleistung von Retentionsbodenfiltern in Bezug auf Mikroverunreinigungen und Keime ist weitgehend unbekannt. Entsprechende Untersuchungen werden an einem Retentionsbodenfilter der Stadt Tettnang durchgeführt.